Sonntag, 7. Dezember 2014

Einbahnstraße Rassismus und die Verantwortung der Medien

Nicht mehr sehr aktuell, aber immer wichtig: In letzter Zeit sind in Amerika in zwei Fällen weiße Polizisten, durch deren Handeln ein Schwarzer zu Tode gekommen war, nicht angeklagt worden. Das Rassismus-Geschrei in den deutschen Medien, fast immer gewürzt mit Schadenfreude, ist groß. 

Es gibt genug Gründe, Amerika zu kritisieren, aber Rassismus gegen Schwarze bei Polizei und Behörden ist ein viel zu komplexes Thema, um es derart simplizistisch abzuhandeln. Man sollte z.B. nicht urteilen, bevor man nicht die Akten, die im Fall Ferguson online stehen, und auch die Kriminalstatistiken gelesen - und verstanden - hat. Ob das jemand der hiesigen Schmieranten getan hat?

Eigentlich müsste die politisch-korrekte "antirassistische" Berichterstattung der US-Medien der hiesigen Gutmenschengleichschaltung sogar entgegenkommen, aber nein, es ist viel zu sexy, Amerika geifernd an den Pranger zu stellen. Weiß ja jeder, dass das Rassisten sind. Hauptsache wir nicht.

Wo hat man z.B. in den Mainstream-Medien jemals etwas von so unfassbaren Taten wie dem Wichita-Massaker oder dem Mord an Channon Christian und Christopher Newsom gehört? Gewalt, sex- und blutgeladen waren sie genug, aber es waren halt die falschen Täter. Man kann ja nicht rassistisch sein und scheiß' was auf die Opfer.

Und was ist mit diesem längst vergessenen Fall, in dem ein weißer Polizist, der sich völlig korrekt verhalten hatte, öffentlich Dreck fressen musste, weil der Präsident persönlich sich in diese Lappalie eingemischt hatte? Dieser Präsident hat mehr dazu getan als jeder andere der post-rassischen Ära, das Verhältnis zwischen Weißen und Schwarzen zu vergiften.

Es gibt längst eine schwarze Mittelschicht, es gibt im Schaugeschäft schwarze Weltstars, schwarze hohe und höchste Politiker (und zwar nicht erst seit Obama), schwarze hohe und höchste Offiziere, schwarze Akademiker und Publizisten. (Und ja, auch konservative, der wunderbare Thomas Sowell fällt mir hier auf die Schnelle ein, dann noch der konservativ-libertäre Larry Elder oder Alan Keyes.) Amerika hat einen farbigen Präsidenten, und trotzdem werden die Schwarzen in den Medien als verfolgte, hilflose Minderheit dargestellt. DAS ist Rassismus! Egal ob in den USA oder hier.